Der Lebens-Integrations-Prozess (LIP)

 

 

ist eine grundlegende Erweiterung der Aufstellungsmethode, die dem Systemstellen inhaltlich etwas Wesentliches hinzufügt und methodisch neu und eigenständig ist.

Während beim Familien- bzw. Systemstellen im Allgemeinen die Beziehungen zu anderen Personen aus dem System bearbeitet werden, steht beim LIP allein die Klientin oder der Klient mit dem eigenen inneren Wachstumsprozess im Mittelpunkt.

  • Stufe 1, den Embryo, die Lebensphase im Mutterleib

  • Stufe 2, die Kindheit

  • Stufe 3, die Jugend

  • Stufe 4, erwachsenes Bewusstsein

  • Stufe 5, der reife Erwachsene

  • Stufe 6, das Alter

  • Stufe 7, der Tod sind für den LIP-Prozess nicht relevant.

Die Lebensphasen, durch die wir als Menschen zu gehen haben, unterliegen ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten. Von der Werdung im Mutterleib, bis hin zum jungen Erwachsen und in späterer Folge dann das Alter, nimmt das Leben uns einfach mit, auf diese innere wie auch äußere Lebensreise. Alle Phasen haben Prägungen hinterlassen, die unterschiedlicher nicht sein können. So hängen die Erinnerungen aus diesen Lebensphasen meist unbewusst in uns herum und führen ein Eigenleben.

Ein Eigenleben, das uns an so mancher Weiterentwicklung hindert und uns beschwert. Kein Wunder, dass da die Sehnsucht nach der Leichtigkeit des Seins, entsteht. Wir stecken häufig in Phasen der Kindheit oder frühen Jugend fest und wundern uns manches Mal über unser Verhalten.

Die Stufen bzw. Lebensphasen 1 bis 3 oder auch 4/5 je nach Alter, werden jeweils von Stellvertretern repräsentiert. 

Die Person schaut gesammelt, mit Liebe, aber ohne emotionale Verstrickung nacheinander auf die drei Stellvertreter. Es geht darum, die Grundqualität der jeweiligen Lebensphase zu spüren und alles, was zum Ausdruck kommt, anzusehen und anzunehmen, unabhängig davon, wie schwer oder schmerzhaft es gewesen sein mag. In dieser wertschätzenden und lebensbejahenden Haltung fühlt sich das Kind und der Jugendliche gesehen und kann sich entspannen. Der gesamte Prozess ist ein zu-sich-Nehmen des eigenen Lebens, mit allem, so wie es war.

Das Resultat ist eine tiefe Integration des eigenen Lebens. Man sieht und fühlt die innere Richtung, die Lebensaufgabe, die innere Vision und bekommt dadurch ein klareres Gefühl für sich selbst und den eigenen Lebensweg. Es geht um Versöhnung mit sich selbst und um seelisches Erwachsenwerden.

Im LIP geht es immer um die eigene Entwicklung und nicht um den Platz in einem System. Hier sind wir selber das System in dem wir uns bewegen. Der Fokus liegt einzig auf Anerkennung und Akzeptanz.

 

"Wahre Zukunft ist nicht die Verlängerung der Vergangenheit. Aus der Zukunft kommt uns etwas entgegen – unser Leben."

Wilfried Nelles